Artikel über ZIRO im aktuellen Magazin “Holzforum”

In der 3. Ausgabe 2022 des Holzforum-Magazin wurde ein Artikel über ZIRO veröffentlicht. In diesem Artikel werden Herausforderungen aus der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beleuchtet.

Nach dem Tod von Lothar Zipse hat sein Bruder Thomas den Fortbestand des Unternehmens gesichert. Zudem hat er eine klare Zukunftsperspektive entwickelt.

Für die Angehörigen, die Mitarbeiter, ja die Branche war es ein regelrechter Schock. Am 16. Juni 2020 ist Lothar Zipse an einer Corona-Infektion verstorben. Drei Wochen lang rang er im Krankenhaus um sein Leben, bevor er schließlich dem tödlichen Virus erlag. Für das Unternehmen Zipse in Kenzingen bedeutete das eine harte Zäsur.

Das erste Problem, vor das sich sein Bruder Thomas Zipse gestellt sah, hatte mit der bisherigen Unternehmensform zu tun. Denn Lothar Zipse, der das Unternehmen 1980 als Einmann-Betrieb gegründet hatte, war als e. K. registriert, als eingetragener Kaufmann und damit als Einzelunternehmer. Das ermöglichte ihm eine hohe Selbstständigkeit und unternehmerischen Spielraum. “Mein Bruder war sein Leben lang stolz auf seinen Betrieb und sein Werk”, so Thomas Zipse. Deshalb hielt er auch immer an dieser Organisationsform fest. Der Nachteil: Nach seinem Tod erlosch die Handelsregisternummer. Das Unternehmen gab es theoretisch gar nicht mehr. Zudem waren schlagartig alle Konten gesperrt. “Hier haben uns unsere langjährigen vertrauensvollen Geschäftspartnerschaften sehr geholfen, dieses Problem zu lösen”, sagt Thomas  Zipse.

 

Zahlreiche Herausforderungen

Aber wie sollte es nun weitergehen? Gab es Regelungen für einen solchen Fall? Schnell wurde deutlich: Lothar Zipse hatte vorgesorgt und ein Testament verfasst, in dem die Eigentumsverhältnisse klar geregelt waren. Das private Eigentum sollte an seine Ehefrau gehen, die Firma an seinen Bruder Thomas Zipse, der bereits 32 Jahre lang als Vertriebsleiter im Unternehmen agierte und die Marke Ziro aufbaute, die heute rund 75 Prozent zum Umsatz beiträgt. Allerdings war Lothar Zipse beim Verfassen seines Testaments formularjuristisch ungenau. Denn in der Regelung des Nachlasses fehlte der Begriff “Erbe”. “In solchen Fällen greift dann eigentlich die gesetzliche Erbfolge”, erzählt Thomas Zipse. Dies jedoch, ist er sich sicher, hätte das Ende des Unternehmens bedeutet. Doch Thomas Zipse wollte sich damit nicht abfinden, schließlich ging es auch um die rund 120 Mitarbeiter des Betriebes. Deshalb setzte er alle Hebel in Bewegung, um Bestand und Zukunft des Unternehmens zu sichern. Der erste Schritt dazu war die Entscheidung des Nachlassgerichts das Testament von Lothar Zipse als rechtskräftig anzuerkennen. “Ich habe in dieser Zeit sehr wenig geschlafen, glauben Sie mir”, erzählt Thomas Zipse im Interview.

 

Neugründung

Die nächste Aufgabe war das Unternehmen zunächst als GmbH & Co. KG neu zu gründen. Aber warum dieser Schritt? Lothar Zipse hatte in seinem Testament aus Verbundenheit zu langjährigen und verdienten Mitarbeitern auch diese mit bedacht. So übertrug er jeweils fünf Prozent des Unternehmens an Jürgen Heizmann (Einkaufsleitung Holz), Edgar Huber (Einkaufsleitung Kork und Design-Beläge), Gerda Wedelich (Marketingleitung) und Peter Zeidl (Verwaltungsleitung). Diese sind nun neben Thomas Zipse die Kommanditisten des Unternehmens.

 

Blick in die Zukunft

Als schließlich der Bestand des Unternehmens gesichert war, stand Thomas Zipse vor den nächsten großen Aufgaben: Die Bewältigung der Corona-Krise und die Weichen zu stellen für die Zukunft. Wie bei vielen anderen Unternehmen stieg auch dort während der Pandemie die Nachfrage deutlich an. Für Zipse der Grund die Belegschaft aufzustocken, unter anderem im Vertrieb, dem Innendienst und der Buchhaltung. So sind heute zwölf zusätzliche Mitarbeiter beschäftigt, konkret aktuell 132 inklusive fünf Auszubildende. Zudem kaufte er ein benachbartes Grundstück und sicherte damit dem Unternehmen weitere Expansionsmöglichkeiten. An einer anderen Baustelle machte er dagegen, auch mit Blick auf die Außenwirkung, einen klaren Schnitt: Das betraf den Fachhandel in Rust. Die Immobilie war eigentlich bereits verkauft, wurde aber noch in Miete weiterbetrieben. Für Thomas Zipse der Grund, die Aktivitäten dort unmittelbar einzustellen. Wichtige Entscheidungen waren damit getroffen. Doch eine ganz wichtige steht noch aus: Die Nachfolgeregelung.

 

Die nächste Generation

Denn mit einem Alter von inzwischen 63 Jahren, weiß Thomas Zipse, braucht es ein Nachfolgekonzept. Auch dieses Thema geht der zweifache Familienvater entschlossen an: Einer seiner beiden Söhne, Jan, der ältere der beiden, ist inzwischen im Unternehmen etabliert, leitet die IT-Abteilung und hat sich dort bereits die ersten Sporen verdient, unter anderem mit dem Aufbau von Webinaren und einer Online-Messe als Ersatz für die ausgefallene Messe Bau in München 2020. Sein zweiter Sohn ist 25 Jahre alt und absolviert derzeit eine Ausbildung in Berlin. Auch für ihn ist der Weg in das Unternehmen offen. Vier Jahre haben die beiden nun Zeit ihren Weg zu finden und eine Entscheidung zu treffen, ob sie ihre Zukunft im Unternehmen ihres Vaters sehen.

Auch diese Zeitspanne hat ihren Hintergrund: Um eine für das Unternehmen existenzgefährdende Erbschaftssteuer zu vermeiden, musste sich Thomas Zipse verpflichten sieben Jahre lang Sozialabgaben und Steuern in bisherigem Umfang zu bezahlen. Sollten seine Söhne sich gegen die Übernahme der Verantwortung im Unternehmen entscheiden, blieben Thomas Zipse immer noch drei Jahre Zeit, eine andere Regelung zu finden. Denn eines steht bei ihm ganz klar im Vordergrund: Das Unternehmen soll es auch noch nach seiner aktiven Zeit geben.

 

Weitere Projekte

Doch jetzt, betont Thomas Zipse, stehen zunächst weitere Projekte an. So soll das Lager modernisiert und die Buchhaltung papierlos werden. Auch das immer wichtiger werdende Thema Nachhaltigkeit hat man erkannt. So will man künftig den notwendigen Strom selber erzeugen mit Hilfe von Solarzellen. Auch im Produktbereich bewegt sich etwas. So wurde neu “Naturalan” eingeführt, ein wohngesunder robuster Design-Boden. Zudem gewinnt Dämmkork auch mit Blick auf Nachhaltigkeit und ein sich verschiebendes Preisgefüge im Markt wachsende Bedeutung.

 

Identitätskern Kork

Seit der Gründung des Unternehmens 1980 ist Kork der Identitätskern des Betriebes. Das wird beim Rundgang durch den Fachhandel in Kenzingen ebenso deutlich wie in den Verwaltungsräumen, wo sich immer wieder gestalterische Elemente aus dem nachwachsenden Naturstoff an Wand und Boden finden. Das war auch der Grund, warum Thomas Zipse im Juli dieses Jahres alle Mitarbeiter in vier Gruppen zu einer Reise nach Portugal eingeladen hat, um dort vor Ort mit den Themen Kork, Korkernte und Korkverarbeitung besser vertraut zu werden. Die Absicht dahinter ist klar: Der Geschäftsführer will damit ein klares Signal an alle senden: “Wir sind hier um zu bleiben!” — und zu wachsen, ließe sich hinzufügen. Denn trotz einer schwieriger werdenden Marktsituation erwartet Zipse auch mit Blick auf den Renovierungsmarkt für die kommenden zwei Jahre weitere Zuwächse.

Quelle: “Zukunftsperspektive entwickelt”, in: Holzforum (2022), Nr. 3, S. 10-12.

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